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von Silvia Moser

Achillessehnenreizung - Ein Selbstversuch

Nur die Weisesten und Dümmsten können sich nicht ändern.

Konfuzius

 

Da ich gerne an mir selber herumexperimentiere, auftretende körperliche Probleme meist als willkommene Möglichkeit sehe, Neues zu lernen, wollte ich nun erfahren, welchen ganzheitlichen Ansatz die Heilkunst des fernen Ostens für meine immer wieder kurz auftretende Achillessehnenreizung bereit hielt.

Im Allgemeinen besagt sie, dass das Ki - die Lebenskraft, welche jede physische Aktivität stärkt, aber auch im mentalen, emotionalen und spirituellen Bereich wirkt - frei in allen Meridianen (Energiebahnen) des Körpers zirkulieren soll.

Je besser die Zirkulation des Ki, desto mehr ist es uns möglich:  Aufrecht und gerade zu stehen, während wir gleichzeitig entspannt und voller Leichtigkeit sind.

Ein Sehnenschaden, Verstauchungen oder Zerrungen sind somit die Folge von schlechter Ki - Zirkulation in den Muskeln und Sehnen.

 

Im Buch von Shizuto Masunaga  "Meridian Dehnübungen" geht es darum, die Meridianlinien mit Hilfe von Übungen zu aktivieren und die freie Ki - Zirkulation zu ermöglichen. Nicht die Steigerung der Muskelkraft, sondern die Steigerung der eigenen Vitalität, die Geschmeidigkeit, das Gleichgewicht, die Ausgewogenheit des gesamten Körpers stehen im Vordergrund.

 

 

Der Leber- und Gallenblasenmeridian

Laut fernöstlicher Heilkunst werden die Organe Leber und Galle - beide dem Element Holz zugeordnet - mit den Sehnen in Verbindung gebracht. Menschen mit viel Holzenergie neigen dazu, sich bis an die Grenzen zu belasten. Innere Spannungen schlagen sich in Form von angespannten und verkrampften Muskeln nieder.

Der Lebermeridian (die Energiebahn, die dem Organ Leber zugeordnet ist) als "Befehlshaber des Blutes" sorgt für das ständige Fließen von Blut, Energie und Emotionen. Kann das Ki frei im Meridian zirkulieren, steht er für Vitalität, Kraftsammlung und Spannkraft.

Die frei fließende Energie im Gallenblasenmeridian regiert mit umsichtigen Entscheidungen über die Menge und Verteilung der Nährstoffe, der Verdauungsenzyme, der Schilddrüsenhormone den gesamten menschlichen Körper. Er steht für Überlegtheit, Entscheidungskraft und Flexibiliät.

 

Spannkraft und Flexibiliät - beides Eigenschaften, die für Sehnen entscheidend sind.

Besonders für die Achillessehne - die stärkste Sehne des menschlichen Körpers.

 

Meine linke Achillessehne scheint ab und zu unter diesen Eigenschaften zu leiden. Ich will sie nun unterstützen, durch zwei Meridian - Dehnübungen aus den Buch von Masunaga zur Aktivierung des Leber- und Gallenblasenmeridians. Täglich ausgeführt, werden sie mich nun eine Zeit lang begleiten.

 

 

Setzen Sie sich mit gestreckten gegrätschten Beinen auf den Boden. Es macht nichts, wenn der Winkel der Grätsche klein ist, Hauptsache ist, dass die Knie gestreckt bleiben und die Beine Kontakt zum Boden behalten.

Verschränken Sie die Finger über dem Kopf und drehen Sie die Handflächen nach oben. Strecken Sie die Ellbogen und neigen Sie sich während der Ausatmung zur Seite. Der Rumpf hält die Blickrichtung nach vorne bei.

 

 

Während der Einatmung die Spannungslinien spüren: Sie verlaufen an der Außenseite des Beins, zu dem Sie sich hinabbeugen (Fuß ev. etwas nach außen rotieren) und an der Innenseite des anderen Beins über die gedehnte Rumpfseite zur gebeugten Seite hin. Diese Linien entsprechen dem Leber- und Gallenblasenmeridian - den Energielinien der Körperseiten.

Während der Ausatmung die Spannung lösen und den Körper weiter nach unten sinken lassen.

Langsam ein- und ausatmen, Spannungslinien im Wechsel aufbauen und lösen.....

 

 

Für diese Übung wird ein Bein gebeugt, während das andere ausgestreckt wird. Senken Sie die Hüfte nun langsam auf die leicht angehobene Ferse des gebeugten Beins ab.

Das ausgestreckte Bein kann so weit abgespreizt werden, wie es von selbst ohne Nachdruck oder Überanstrengung möglich ist, wobei die Zehenspitzen am Boden bleiben müssen.

Sobald Sie mit der Körperhaltung vertraut sind, verschränken Sie die Hände hinter dem Kopf und drehen den Oberkörper leicht in die Richtung des ausgestreckten Beins.

Die Hand über dem abgewinkelten Bein sollte den Hinterkopf, die andere die Seite des Kopfes bedecken, sodass der Ellbogen in Richtung des ausgestreckten Beins weist.

 

Ein- und Ausamten...

Im Idealfall senkt sich das Gesäß beim Ausatmen auf die Ferse ab, beim Einatmen die Spannungslinien spüren....

Entspannen Sie sich, und vertrauen Sie darauf, dass die Ferse Ihr Gewicht halten wird.

 

 

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